Im Donnerstagskonzert 3 steht ein besonderes Wiedersehen auf dem Programm: Der italienische Maestro Giovanni Antonini, der das Mozarteumorchester regelmäßig dirigiert und dem Ensemble seit vielen Jahren eng verbunden ist, widmet sich einem außergewöhnlichen Werk der frühen Klassik. Das Konzert rückt Gaetano Pugnani in den Mittelpunkt – einen der herausragenden Geiger und Komponisten des 18. Jahrhunderts. Sein Melodram Werther in 22 Teilen, ergänzt durch ein kleines Violinkonzert, entstand 1790 als erste musikalische Umsetzung von Johann Wolfgang von Goethes berühmtem Briefroman Die Leiden des jungen Werther. Pugnanis Musik zeichnet die inneren Konflikte und leidenschaftlichen Emotionen des jungen Helden eindringlich nach und verbindet dramatische Erzählkunst mit ausdrucksvollen musikalischen Farben.

Über Jahrzehnte hinweg galt dieses faszinierende Werk als verschollen, bis es 1996 im Archiv der Wiener Philharmoniker wiederentdeckt und behutsam rekonstruiert wurde. Im Donnerstagskonzert 3 erlebt Salzburg nun erstmals diese selten gespielte Komposition – eine Gelegenheit, die historischen und emotionalen Facetten dieses fast vergessenen Meisterwerks neu zu entdecken.

Besonders intensiv wird der Abend durch Sabin Tambrea, den renommierten deutschen Schauspieler mit rumänischen Wurzeln, der als Sprecher die Rolle des Werther übernimmt und dem Werk zusätzliche Tiefe verleiht. Gemeinsam mit Giovanni Antonini und dem Mozarteumorchester entsteht im Donnerstagskonzert 3 ein atmosphärisch dichtes Konzert, das künstlerische Exzellenz, historische Bedeutung und berührende Erzählkunst auf einzigartige Weise verbindet.